Nachhilfe

Fast 50 % aller Schüler, die Nachhilfe erhalten sind Schüler mit Problemen im Fach Mathematik. Warum mündet der Mathematik-Unterricht so häufig im Unverständnis?


Der größte Teil der Fehler im mathematischen Bereich wird in der Regel nicht aus Unwissenheit oder Flüchtigkeit produziert, sondern ist oft die Folge falscher subjektiver Lösungsstrategien. Deshalb führt stupides Üben häufig nicht zum Erfolg, sondern festigt die meist, zugegeben teilweise recht anspruchsvollen und pfiffigen Lösungsstrategien. Nur führen diese leider nicht immer zum richtigen Ergebniss. Somit entsteht eine permanente Unsicherheit.


Einen großen Teil einer guten Nachhilfestunde muss deshalb die Detektivarbeit einnehmen, sie ist der Aufdeckung und Erforschung der falschen Lösungsstrategien gewidmet. Dem Schüler fällt es in der Regel sehr schwer diese abzulegen, da sie ja ab und zu doch zum Erfolg führen und er über jeden noch so kleinen Fortschritt froh ist. Die eigenen Ansatzfehler kennt er natürlich (noch) nicht. Es ist erhebliche Überzeugungsarbeit notwendig, ihm zu verdeutlichen an welcher Stelle er irrt. Erkennt er seinen Irrtum, wird er bereit sein die neuen, richtigen Lösungsstrategien anzuwenden. Erst danach bringt vieles Üben Sinn, jedoch nicht, ohne regelmäßig vom Übenden Erklärungen einzufordern, warum er eine bestimmte Methode zur Lösung benutzt. All zu gern fallen die Schüler in ihre alten (vertrauten) Denkweisen zurück. Mit zunehmendem Erfolg baut sich langsam das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten auf und im günstigsten Fall ist der Nachhilfelehrer bald überflüssig. Bewährt hat sich für den schrittweisen Übergang in die Selbständigkeit der ein- bis zweistündige Kontakt vor einer Klassenarbeit, um den Lehrstoff abzusichern.